Eugène Michel Printz - Leben und Werk

1879

 

 

Eugène Michel Printz wird am 2. Juni in der 3, rue des Immeubles Industriels, 75012 Paris geboren.Es ist das Geburtsjahr von Jacques-Emile Ruhlmann und Paul Poiret.
Printz erhält keine fachspezifische Schulausbildung, er lernt das Zeichnen und alle handwerklichen Techniken im väterlichen Betrieb, in dem Stilmöbel angefertigt werden.

     

1905

 

Hochzeit mit Suzanne Reding.
Eröffnung seiner eigenen Werkstatt Das Atelier 12, rue Saint Bernard.

     

1919

 

Beginn der Zusammenarbeit mit Pierre Chareau, von der beide Künstler profitieren. Das Atelier ist bis 1925 für die Herstellung der meisten Chareau-Möbel verantwortlich.

     

1926

 

 

Eugène Printz stellt zum ersten Mal unter eigenem Namen ein Schlafzimmer in Rosenholz auf dem Salon des Artistes Décorateurs aus. Er entwirft jetzt nur noch zeitgenössische Möbel, auch wenn das Rosenholz noch von seiner handwerklichen Herkunft zeugt. Die Teppiche sind von Voguet, Vasen und Objekte von Jean Dunand, mit dem sich eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit ankündigt.

     
1927  

Printz zeigt auf dem Salon des Artistes Décorateurs ein Schlafzimmer in Wenge. Darin findet man erstmalig das Tischchen aus fünf (bzw. drei) Elementen, eines seiner bekanntesten und erfolgreichsten Möbel.
Ernest Tisserand nennt dieses Schlafzimmer in L'Art vivant das "Werk eines Poeten." Auf dem Salon d'Automne zeigt Printz eine Anrichte in Wenge mit dekorierten Metalltüren von Dunand, welche sich mittels einer Schienenführung zur Seite falten lassen.

     
1928  

Eröffnung der Galerie Printz in der 81, rue de Mirosmenil. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigt Printz in seinem Atelier ca. 21 Mitarbeiter. Für den Seidenfabrikanten Debiesse entwirft Eugène Printz eine Bibliothek und einen Salon, welche auf dem Salon des Artistes Décorateurs ausgestellt werden. Dort findet man auch erstmalig eigene Teppichentwürfe, die von den Ateliers Pinton in Aubusson hergestellt wurden. Von der Société pour l'Encouragement erhält er einen Preis für seine indirekte Beleuchtung. Auf dem Salon d'Automne stellt Eugène Printz unter anderem Bilderrahmen aus dekoriertem Metall vor, die größenverstellbar sind und das Einspannen der Leinwände erleichtern.

     
1929  

Printz entwirft ein Speisezimmer in Palmenholz und dekoriertem Metall für die Prinzessin von Wagram, welches er auf dem Salon des Artistes Décorateurs austellt. Zu dem Theaterstück Jean de la Lune in der Comédie des Champs-Elysées steuert er die Gestaltung und Ausstattung für das Bühnenbild bei. Auf dem Salon d'Automne sind Stoffe nach eigenen Entwürfen zu sehen, die man für Möbel, Wände oder Vorhänge verwenden kann. Ernest Tisserand bezeichnet sie in L'Art vivant als die Besten der Messe.

     
1930  

Eugène Printz gestaltet für die Prinzessin de la Tour d'Auvergne ein komplettes Appartement im Schloß von Grosbois. Der Salon, das Ankleide- und Schlafzimmer werden auf dem Salon des Artistes Décorateurs ausgestellt und veranlassen Léandre Viallat in Le Temps zu schreiben: „Printz' Möbel sind so elegant, dass sie problemlos mit traditionelleren Stücken zusammenpassen.“ Die Teppiche sind von Ivan da Silva Bruhns.

     
1931  

Auftrag für die Einrichtung eines von zwei Büros im Museum der Kolonien auf der Kolonialausstellung. Das zweite Büro wird mit Möbeln von Ruhlmann bestückt.

     
1932  

Einrichtung eines Festsaales des kubanischen Hauses der Cité Universitaire. Entwurf eines Büros für die Modeschöpferin Jeanne Lanvin.

     
1934  

Ab diesem Jahr verwendet er fast nur noch eigene Teppichentwürfe, die von der Manufaktur Cogolin hergestellt werden. Gelegentlich kombiniert er sie mit denen von da Silva Bruhns. Der Katalog der Galerie Printz vom 10 Juli beziffert eine große Anrichte mit Falttüren mit 40.000 FF, einen Damenschreibtisch mit 18.000 FF, oder einen Frisiertisch in Metall mit 18.000 FF. Mit dem Jahreseinkommen eines Briefträgers (11.000 FF) oder eines Lehrers (21.000 FF) sind solche Objekte absolut unerschwinglich.

     
1935  

Philippe Diolé bezeichnet Printz in Beaux Arts als „einen Dekorateur, dem wir einige der gelungensten Innovationen auf diesem Gebiet der Kunst zu verdanken haben.“

     
1937  

Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion. Yves Rambosson schreibt in Mobilier et Décoration: „Eugène Printz ist einer derjenigen Designer, die kein Namensschild an ihre neuesten Kreationen machen müssen; seine Stücke sind sofort zu erkennen.“

     
1940  

Beginn der Zusammenarbeit mit Jean Serrière, einem Email-Künstler, der die Inspiration für seine Motive aus der Antike bezieht.

     
1946  

Réné Jean beschreibt in Mobilier et Décoration, Mai 1946, wie Eugéne Printz ein Möbel konzipiert: auf eine Skizze folgt ein Modell aus Pappe im Maßstab 1:10 und darauf ein Modell im Maßstab 1:1. In allen Stadien der Entwicklung wird verbessert und modifiziert und selbst ein fertiges Möbel muß nicht unverändert bleiben.

     
1947  

Ende des Jahres zieht er sich von der Arbeit zurück, Jean Saint-Georges leitet das Atelier bis zum Tode von Printz.

     
1948  

Eugène Printz erliegt am 26. März einem Krebsleiden. Er verfügt, dass nach seinem Tod keine „Printz-Möbel“ mehr hergestellt werden dürfen. René Jean schreibt in der September-Ausgabe von Mobilier et Décoration: „Es ist erst wenige Monate her, seit Eugène Printz uns verlassen hat und schon erscheint uns die Lücke die er in der zeitgenössischen Kunst hinterläßt noch größer.“

     
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